02.04.2021
Jeder hat schon mal etwas über Magnesium gehört. Das ist der Mineralstoff, der bei Muskelbeschwerden und Wadenkrämpfen hilft. Doch Magnesium leistet so viel mehr, denn es kann präventiv vor Diabetes und Herzerkrankungen schützen, Stresshormone regulieren, Migräne lindern, Depressionen vorbeugen oder auch zur Knochengesundheit im Alter beitragen.
Magnesium gehört zu den sogenannten essenziellen Stoffen, d.h. es ist lebensnotwenig, kann jedoch vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Magnesium ist an mehr als 600 Vorgängen im Körper beteiligt. Als Bestandteil des Energiemoleküls ATP ist es für sämtliche energieabhängigen Vorgänge im menschlichen Organismus unverzichtbar. Magnesium sorgt für die richtige räumliche Struktur von Proteinen und ist deshalb für unsere Erbsubstanzen (DNA/RNA) entscheidend. Als physiologischer Gegenspieler des Calciums hat Magnesium eine relaxierende Wirkung auf Muskel-, aber auch Nervenzellen. Zusätzlich steuert es die Freisetzung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin und wird aufgrund dieser Effekte auch Anti-Stressmineral genannt. Und es kann noch so viel mehr…
Eine Vielzahl an großen Untersuchungen der letzten Jahre konnten belegen, dass eine höhere Zufuhr von Magnesium das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, plötzlicher Herztod, Schlaganfall und Bluthochdruck senken kann bzw. eine geringe Aufnahme das Risiko erhöht. Hier gilt die Prämisse: viel hilft viel, denn je höher die Magnesiumzufuhr (300 – 500 mg täglich), desto geringer das Risiko.
Aber auch in der Behandlung von Typ-2-Diabetes oder in der Migräneprophylaxe zeigt eine Magnesiumeinnahme Wirkung und verbessert die Blutzuckerwerte bzw. verringert Migräneattacken und Schmerzintensität der Attacken.
Der Knochen stellt das Magnesiumdepot dar, denn 60 % des gesamten Magnesiumbestandes im Körper ist in den Knochen gespeichert. So trägt es maßgeblich zur Knochenfestigkeit bei. Auch bei Osteoporose kann Magnesium die Aktivität der knochenaufbauenden Zellen sowie die Mineralisierung des Knochens und die Regulation der Calciumhaushaltes positiv beeinflussen. Neue Untersuchungen haben einen schützenden Effekt durch eine höhere Magnesiumzufuhr hinsichtlich Skelettmuskelmasse und Knochendichte bei Männern und Frauen im mittleren und höheren Alter feststellen können.
Ganz allgemein stabilisiert Magnesium die Zellmembranen und damit auch die Erregbarkeit von Nervenzellen. Durch diesen Effekt wirkt Magnesium einer überschießenden Erregbarkeit entgegen und beruhigt. Magnesium ist über diese und weiteren Funktionen an vielen Prozesses im ZNS beteiligt. So führt eine Magnesiumgabe zur verbesserten Aufmerksamkeit und besserem Arbeitsgedächtnis sowie zur Reduktion von Angstzuständen, Depressionen und emotionalem Ungleichgewicht. Aber auch bei Parkinson, Demenz und Alzheimer wird Magnesium erforscht und es zeigen sich wichtige Zusammenhänge, die noch weiter geklärt werden müssen.
Man könnte noch mehr zu den positiven Wirkungen von Magnesium schreiben und ja, so ein bisschen ein Wundermineral ist es schon. Sicherlich gibt es viele andere Nährstoffe, die für unsere Gesundheit verantwortlich sind, dennoch spielt Magnesium aufgrund seiner vielen Aufgaben im Körper eben eine zentrale Rolle. Kurzum: mehr Nüsse und grüne Lebensmittel auf den Teller, denn Magnesium ist Bestandteil des grünen Pflanzenfarbstoffes Chlorophyll und somit einfach zu erkennen.