Glück zum Hören, Glück zum Anschauen, Glück zum Fühlen und Erleben. Tipps und Ratschläge für eine ordentliche Portion Glück gibt es ohne Ende. Doch ist das kleine Glück des Alltags nicht auch etwas zum Essen? Ich finde, dass es wichtig ist, täglich etwas zu genießen, was lecker schmeckt und dabei auch noch gut für den Körper ist. Denn es macht glücklich sich auch hier täglich aufs Neue etwas Gutes zu tun. Und ja, Glück lässt sich auch Essen.
Lieblingsgerichte aus der Kindheit
Manche Gerichte und Lebensmittel, die schon zu Kindertagen auf dem Speiseplan standen, schmecken auch heute noch so richtig gut. Bei mir sind das Kirschen sowie Bandnudeln mit Tomatensauce oder Ketchup. Deshalb kann ich es jedes Jahr kaum erwarten, bis die Kirschsaison wieder losgeht. Schon während ich das hier schreibe, habe ich ein wohliges Gefühl. Denn ich denke daran, wie ich in meiner Kindheit Kirschen mit Stiel an meine Ohren hängte, bevor sie in den Bauch wanderten. Heute kommen sie nicht mehr ans Ohr, dafür aber große Ohrringe. Hat wohl auch was mit dem guten Gefühl aus meiner Kindheit zu tun. Denke ich an Kirschen, habe ich den Baum aus unserem Garten vor Augen. Es waren unbeschwerte Tage mit den Nachbarskindern. Manchmal war meine Zunge danach dunkel gefärbt, da ich so viel davon genascht habe – hach, einfach nur schön.
In meinen Kindertagen habe ich mir natürlich keine Gedanken gemacht, ob Kirschen nun gesund sind oder nicht. Sie haben mir einfach geschmeckt – basta. Es macht also Sinn öfter mal entspannt ans Thema Essen heranzugehen, auch das macht glücklich. Denn ständiges Maßregeln sorgt für Stress. Ein weiteres meiner Lieblingsgerichte aus der Kindheit sind Nudeln mit Tomaten-Ketchup. Damit bin ich nicht alleine. Denn die Kombination aus würzig-salzig mit einem Hauch Süße ist weltweit ein Renner, wenn es um Lieblingsgeschmacksrichtungen geht. Gerichte, die in der Kindheit schon auf der Hitliste ganz oben standen, werden es bei den meisten Menschen ein Leben lang sein. Das heißt jetzt nicht, dass man sie jede Woche unbedingt einmal essen muss. Aber wenn es sie dann mal gibt, katapultieren sie einen blitzschnell in das Land der guten Gefühle und wohligen Erinnerungen und dann lässt sich sagen: Dieses Essen macht mich glücklich.
Glücklich machen nicht nur Lieblingsessen aus der Kindheit, sondern auch Dinge mit olfaktorischen Reizen. Schließ einfach mal die Augen und denke an frisch gebrühten Kaffee oder Tee, den Duft der beim Backen von Brot oder Kuchen durch die Küche oder die Bäckerei weht oder beim Schälen von Apfelsinen. Augenblicklich vermittelt uns das positive Gefühle und das macht glücklich. Getoppt wird das Ganze dann noch, wenn Düfte und Aromen ganz bewusst wahrgenommen werden. Es gibt nicht ohne Grund den Spruch „Man trinkt Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen“. Eine heiße Tasse davon oder auch eine Suppe wärmen von innen und sind Balsam für die Seele. Insbesondere dann, wenn es einen fröstelt oder man sich unbehaglich fühlt. Abwarten und Tee trinken ist also eine gute Möglichkeit sich etwas Gutes zu tun und ein kleines Stückchen Glück zu erleben.
Immer wieder heißt es, dass Schokolade, Bananen, Walnüsse, Datteln oder Tomaten zu essen glücklich macht. Der Grund soll im Glückshormon Serotonin liegen. Ist da etwas Wahres dran oder handelt es sich eher um einen Wunschgedanken, um so oft es geht Schokolade zu essen? Also das ist so eine Sache mit Lebensmitteln die angeblich durch regelmäßiges Essen glücklich machen sollen. Denn in den erwähnten Lebensmitteln sind tatsächlich Spuren von Serotonin enthalten. Dank der Verdauung gelangen diese kleine Mengen auch ins Blut. Jedoch wird der körpereigene Serotoninspiegel damit kaum beeinflusst. Letztlich kommen die winzigen Serotoninmengen aus Lebensmitteln gar nicht erst im Gehirn an. Es ist also leider ein Irrglaube davon auszugehen, dass man allein durchs Essen von Schokolade und Co glücklich wird. Lediglich Serotonin, was im menschlichen Gehirn gebildet wird, kann tatsächlich für gute und glückliche Stimmung sorgen. So ein bisschen ist aber doch dran, dass man sich durchs Essen bestimmter Lebensmittel glücklich fühlt. Es hängt mit der Verknüpfung positiver Erinnerungen zusammen. Also solche Dinge, wie ich sie mit Kirschen und Nudeln mit Ketchup habe.
Es ist aber dennoch etwas dran, dass Essen von bestimmten Lebensmitteln glücklich macht. Das hängt aber weniger mit dem Glückshormon Serotonin, sondern mit dem Botenstoff Dopamin zusammen. Auch dieses Hormon wird im Gehirn produziert und spielt im Belohnungssystem eine zentrale Rolle. Wenn Du einen Geistesblitz hast, voller Energie und Tatendrang bist oder gerade mitten in einem Erfolgserlebnis steckst, schüttet dein Gehirn einen Schwall an Dopamin aus. Und das macht so richtig glücklich. Ähnlich verhält es sich dabei auch mit Lieblingsgerichten oder Schokolade. Denn das hat eine individuelle, positiv-emotionale Bedeutung und ist im Gehirn fest verankert. Und wenn es dann Schokolade gibt, oder wie bei mir Kirschen oder Nudeln mit Ketchup, klingelt das innere Glücklich-Glöckchen in Form einer Dopamin-Ausschüttung. Also ich freue mich schon jetzt auf die ersten Kirschen, die ich in diesem Sommer naschen kann. Und Du?
Mein Name ist Kirsten Metternich von Wolff. Ich bin Autorin dieser Zeilen und hoffe, dass Dir mein Beitrag gefällt. Ich bin u.a. staatlich diplomierte Diätassistentin und Journalistin. Was mich auch noch glücklich macht ist Kochen und Backen. Und das am besten mit gesundheitlichem Benefit. Ich habe einen Blog mit Namen herzwiese24
Dort gibt es regelmäßig Artikel, Tipps und Rezepte rund um die Themen Backen, Kochen, Frauengesundheit und Beauty. Aber auch Interviews mit Menschen, die ich toll finde. Ich freue mich sehr, wenn Du auf meiner Herzwiese öfter mal vorbeischaust.