Nach einem halben Jahrhundert Lebenszeit kommen auf die meisten Frauen Veränderungen zu. Während der Wechseljahre, mit denen rund zwei Drittel mehr oder weniger Bekanntschaft machen, sorgen Hormone oft für eine Achterbahnfahrt. Das kann Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, ein erhöhtes Osteoporoserisiko oder Gewichtszunahme nach sich ziehen. Das ist kein unabwendbares Schicksal, dem Frauen schutzlos ausgeliefert sind. Wer diese Zeit des körperlichen Wandels aktiv angeht, kommt gut durch diese besonderen Jahre.
Im Zuge der Wechseljahre nimmt die Produktion des Hormons Östrogen stetig ab. Das kann zu einer Fülle von Beschwerden führen. Denn Östrogen ist eines der zentralen Hormone, die deutlichen Einfluss auf sämtliche Funktionen im Körper einer Frau hat.
Zu den häufigsten Beschwerden zählen Nervosität und Reizbarkeit, viele fühlen sich schneller müde und antriebsloser, als es üblicherweise der Fall ist. Typisch sind auch Hitzewallungen, mit denen rund 70 Prozent Bekanntschaft machen. Auch Gelenkprobleme, das Risiko für eine Osteoporose, Kopfschmerzen oder depressive Verstimmungen und weniger Lust an sexueller Zweisamkeit, können durch Wechseljahre hervorgerufen werden.
Nicht alle Beschwerden treffen auf jede Frau zu. Es kann zeitliche Abschnitte geben, in denen zum Beispiel die Stimmung leidet oder Hitzewallungen kommen und gehen. Fakt ist allerdings, dass Muskelmasse zugunsten von Fettmasse schwindet. Die Knochendichte nimmt ab, was das Risiko für Knochenbrüche und eine Osteoporose erhöht. Doch auch hier lässt sich aktiv gegensteuern. Deshalb ist eine bewusste Änderung des Lebensstils ein Garant dafür, gesund durch die Wechseljahre zu kommen. Dazu gehören regelmäßige Bewegung, eine angepasste Kalorienmenge sowie die bewusste Auswahl calcium- und Vitamin D-reicher Lebensmittel. Bewegung trägt aktiv dazu bei, dass Muskelmasse erhalten bleibt. Außerdem werden dabei die Knochen gestärkt, was sie stark und stabil hält.
Vitamin D ist für Frauen in und nach den Wechseljahren besonders wichtig. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Vitamin D-Produktion in der Haut altersbedingt bei einer Frau um die 50 bereits um die Hälfte niedriger liegt als bei Frauen um die 20. Ferner scheint in unseren Breiten die Sonne nur etwa fünf Monate stark genug, damit die Vitamin D-Produktion in der Haut ausreichend angekurbelt wird.
Wenn Beschwerden den Alltag deutlich beeinträchtigen, kann eine zeitlich begrenzte Hormontherapie eine Hilfe sein. Dazu ist es wichtig dies mit dem Gynäkologen zu besprechen. Zum temporären Einsatz können hier beispielsweise östrogenhaltige Pflaster, Gele oder Schaum auf die Haut gegeben werden. Dabei lautet die Devise: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Allerdings ist eine Hormonersatztherapie für Frauen, die einen hormonsensitiven Brustkrebs hatten oder bei denen Erkrankungen wie Diabetes, Thrombosen, starkes Übergewicht und Herzinfarkt bestehen nicht zu empfehlen.