Leben mit Osteoporose nachhaltig verändern

Eine Krankheit, die sehr häufig im Alter auftritt – besonders bei Frauen – ist Osteoporose. Es handelt sich um eine chronisch verlaufende Skeletterkrankung, die bei den Betroffenen eine rapide Verschlechterung des Knochengewebes auslöst. Während die Knochenmasse gesunder Menschen spätestens ab dem vierzigsten Lebensjahr stetig abnimmt, verläuft dieser Prozess bei Osteoporose-Patientinnen und -Patienten deutlich schneller.

Die Folge ist eine erhöhte Knochenbrüchigkeit, wodurch es bei den Betroffenen schon bei geringfügigen äußeren Anlässen zu osteoporotischen Knochenbrüchen (Knochenschwundfrakturen) kommt. Osteoporotische Frakturen führen zu chronischen Schmerzen, Depressionen, sozialer Vereinsamung aufgrund von Immobilität bis hin zu einer erhöhten Sterblichkeit.

Volkskrankheit Osteoporose

In Deutschland leiden rund 6 Millionen Menschen an der Volkskrankheit Osteoporose. Die Krankheitsursache liegt bei etwa 90 Prozent der Patientinnen und Patienten in der natürlichen Veränderung des Hormonhaushalts älter werdender Menschen. Da die Östrogenproduktion bei Frauen während und nach den Wechseljahren deutlich stärker zurückgeht als die Testosteronproduktion bei Männern, erkranken Frauen deutlich häufiger an Osteoporose. Laut Schätzungen erkrankt jede dritte Frau bereits unmittelbar nach den Wechseljahren, ab dem 70. Lebensjahr leidet jede zweite daran. Aber auch jeder fünfte Mann ist von der Erkrankung betroffen. Die Zahl aller Osteoporose-Patientinnen und -Patienten wird vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in Deutschland laut aktuellen Prognosen bis 2025 um etwa ein Viertel auf etwa 10 Millionen in Deutschland steigen.

Trotz des Status als Volkskrankheit und einer stetig steigenden Anzahl Betroffener wird bisher nur wenig dafür getan, die Versorgung von Osteoporose-Patientinnen und -Patienten zu verbessern. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Therapie. Die Krankheit bleibt meist lange Zeit unerkannt und damit unbehandelt. Dies liegt vor allem daran, dass eigentlich einfache, unbedenkliche und kostengünstige diagnostische Maßnahmen (Knochendichtemessung) nur unzureichend umgesetzt werden.

Selbst nach Knochenbrüchen und deren operativer Behandlung werden die meisten Patientinnen und Patienten nur selten mit dem Hinweis auf einen Verdacht auf Osteoporose aus dem Krankenhaus entlassen. Die Konsequenz sind erneute Knochenbrüche mit schweren Folgen für die betroffenen Patientinnen und Patienten und hohe Kosten für die Gesellschaft. Diese ergeben sich einerseits durch die Krankheitskosten und andererseits dadurch, dass Betroffene, als Folge ihrer Osteoporose-Erkrankung, oftmals aus dem Erwerbsleben ausscheiden müssen.

Ein Ziel sollte sein: frühzeitige Diagnose

Dazu gehört beispielsweise, dass man ab einem bestimmten Alter (ca. ab dem 50. Lebensjahr) regelmäßig Knochendichtemessungen durchführen lässt. So kann verhindert werden, dass die Krankheit über längere Zeit unentdeckt bleibt und es bei Stürzen zu Knochenbrüchen mit verbundenem Krankenhausaufenthalt und eventuell nachfolgender Pflegebedürftigkeit kommt.

Selbst-Check Gesunde Knochen: Was können wir selbst tun?

Um unsere Knochen zu stärken und gesund zu altern können wir zum Glück Einiges präventiv tun. Dabei gilt, je früher wir damit anfangen, umso besser. So können wir für eine gute Stabilität unseres Knochenbaus sorgen und auch eine beginnende Osteoporose in Schach halten. Am wichtigsten ist es, Muskeln aufzubauen und auf eine knochenfreundliche Ernährung zu achten.

Muskeln stärken

Wie so oft: Bewegung ist das A und O. Für die Knochen ist dabei weniger Ausdauersport von Vorteil, sondern eine gezielte Kräftigung der Muskeln. Krafttraining sorgt für starke Knochen, denn aktive Muskelkontraktionen stimulieren den Knochenaufbau. Zudem sorgt ein guter Muskelapparat für zusätzliche Stabilität und eine bessere Haltung. Ab dem 35. Lebensjahr sollten wir uns daher regelmäßig, am besten täglich, bewegen und Muskeln und Knochen fit halten.

Knochengesunde Ernährung

Hier spielen zwei Nährstoffe die Hauptrolle: Kalzium und Vitamin D. Kalzium ist der wichtigste Baustein für die Knochen. Wenn ein Mangel an Kalzium im Blut vorliegt, wird das Kalzium aus dem Knochen freigesetzt, was die Knochenfestigkeit beeinträchtigt. Vitamin D wiederum fördert die Aufnahme von Kalzium über den Darm und den Einbau des Mineralstoffs in den Knochen. Eine ausgewogene Ernährung, die viel frisches Obst und Gemüse, sowie einen eher geringen Anteil an tierischen Lebensmitteln enthält (mehr Fisch als Fleisch, Olivenöl als Fettquelle) und natürlich viel kalziumreiche Milchprodukte (Käse, Quark, Jogurt) ist wichtig. Vitamin D wird außerdem durch Sonnenlicht gebildet.

Genussgifte meiden

Ein Risikofaktor für Osteoporose ist Rauchen. Der Konsum von Zigaretten hat schon früh Auswirkungen auf die Knochen: Studien haben gezeigt, dass junge Raucher später im Leben eine verminderte Knochenmineraldichte und ein erhöhtes Osteoporose-Risiko haben. Auch zu viel Alkohol kann sich negativ auf die Knochen auswirken.

Gewicht in Balance halten

Ein zu geringes Gewicht kann ebenso wie Übergewicht Osteoporose begünstigen.

Auch mit Osteoporose aktiv dabeibleiben

Osteoporose ist zwar nicht heilbar, muss aber nicht als unvermeidliche Alterserscheinung einfach hingenommen werden. Mit einer guten Therapie und oben beschriebenen Maßnahmen, können Frauen auch mit dem Krankheitsbild mitten im Leben stehen und auch ihrem Beruf weiterhin nachgehen. Denn das ist unser Ziel: aktiv und gesund zu altern.

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