Arztbesuch und Krankenhaus aufgeschoben – und was dann?

Corona hat die Welt einmal komplett von rechts nach links gedreht. Kaum etwas ist so, wie es noch vor wenigen Monaten war. Die erste Welle ist hierzulande so gerade erfolgreich im Rückzug. Doch das Virus schläft nicht und wartet nur darauf, sich wieder eifrig auszubreiten. Experten gehen deshalb von einer weiteren Welle aus. Was bleibt sind Bedenken, zum Arzt zu gehen oder eine Operation in Angriff zu nehmen. Doch aufschieben kann für den Einzelnen fatale Folgen haben. Deshalb lautet die Devise: Bei Beschwerden oder allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen gehen Sie auch trotz andauernder Corona-Pandemie unbedingt zum Arzt.

Corona und seine Folgen

„Ich gehe lieber nicht zur Vorsorgeuntersuchung oder ins Krankenhaus, da stecke ich mich unnötig mit Corona an“. Die Angst der Menschen sich in medizinischen Einrichtungen mit Covid-19 zu infizieren ist groß. Im Grunde ist die Gefahr sich im Alltag anzustecken weitaus höher. Insbesondere dann, wenn Abstandsregeln nicht eingehalten werden, bewusst auf Mundschutz und Handhygiene verzichtet wird. Steht eine Operation an, lassen Sie sich über sämtliche Hygienemaßnahmen im Krankenhaus oder der Arztpraxis genau aufklären. Bevor es zur OP kommt, wird ohnehin bei Ihnen ein Test auf eine mögliche Corona-Infektion durchgeführt. Hinzu kommt, dass Covid-19-Patienten im Krankenhaus strikt getrennt von allen anderen behandelt werden. Sobald die Fallzahlen wieder exorbitant in die Höhe schnellen, kann es sein, dass sämtliche nicht zwingend erforderliche Operationen verschoben werden. Hier macht es Sinn genau nachzufragen wie die individuelle Therapie bis zur OP aussehen kann und auf welchen Zeitraum diese verlegt wird. Empfehlenswert ist es jetzt sich unbedingt beim behandelnden Arzt in der Praxis regelmäßig zu melden, um den Gesundheitszustand im Auge zu behalten.

Wir bleiben zu Hause kann gravierende Folgen haben

Seit Ausbruch der Pandemie verzichten viele Menschen bewusst darauf Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Doch das kann mittel- bis langfristig gravierende Folgen nach sich ziehen. So können beispielsweise Tumore stetig wachsen und sich im Körper ausbreiten. Diabetiker, die darauf verzichten ihren Langzeitblutzucker (HbA1c) überprüfen zu lassen, können in eine Schieflage ihrer Stoffwechselerkrankung kommen. Auch der Weg für die Entwicklung von Folgeerkrankungen oder ein Diabetisches Koma kann dies nach sich ziehen. Deshalb ist es wichtig auch hier nach wie vor regelmäßig zum Arzt zu gehen. Wer Herzkrank ist sollte unbedingt seine Termine beim Doktor wahrnehmen. Es ist sehr wichtig nach wie vor Blut- und Stoffwechselwerte sowie den allgemeinen Gesundheitszustand zu checken. So lassen sich mögliche, gesundheitsgefährliche Entwicklungen rechtzeitig erkennen und behandeln. Gleiches gilt auch bei sämtlichen anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates, gynäkologische Erkrankungen, Zahnprobleme oder psychosomatische Beschwerden. Hier wäre das Motto „Wir bleiben zu Hause“ der falsche Weg. Nehmen Sie nach wie vor die Hilfe von Ärzten in Praxen und Krankenhäusern in Anspruch - Ihrer Gesundheit zuliebe. Denn übertriebene Vorsicht kann sich sonst zur ernsten, gesundheitlichen Schieflage entwickeln.